2020
Highlights
März
Soforthilfeprogramm für Corona-bedingte Liquiditätsengpässe

Innerhalb weniger Tage nach dem ersten Lockdown hat die Bank für Sozialwirtschaft ein Sonderkreditprogramm zur Stärkung der Liquidität von Trägern der Sozial- und Gesundheitswirtschaft mit einem Gesamtumfang von 500 Mio. Euro aufgelegt. BFS-Kunden wurde damit eine bedarfsorientierte Kontokorrentkreditlinie in Höhe von zwei Monatsumsätzen zur Verfügung gestellt, mit der sie Corona-bedingte Liquiditätsengpässe überbrücken konnten. Insbesondere vor der Verabschiedung der Rettungsschirme von Bund und Ländern bot das Liquiditätshilfeprogramm den Kunden die Sicherheit, akute Einnahmerückgänge überstehen zu können.
Marktstudie zu ambulanten Gesundheitsimmobilien

Das Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft der BFS Service GmbH hat in Zusammenarbeit mit der REInvest Asset Management S.A. eine Marktstudie über aktuelle Entwicklungen in der ambulanten Gesundheitsversorgung und den daraus resultierenden Investitionsmöglichkeiten in Gesundheitsimmobilien veröffentlicht. Ziel war es, innerhalb der ambulanten Gesundheitsversorgung ausgewählte Formen von Gesundheitsimmobilien zu differenzieren und Anforderungen an erfolgreiche Investitionen in der Asset-Klasse „Ambulante Gesundheitsimmobilien“ zu ermitteln. Im Ergebnis sieht die Studie großes Potenzial für kooperativ ausgerichtete Gesundheitsimmobilien der ambulanten Versorgung wie Ärztehäuser und Medizinische Versorgungszentren.
April
Corona Helpdesk

Das Corona-Helpdesk der Bank für Sozialwirtschaft unterstützt seit April über die Webseite der Bank Kunden, Ministerien und andere Interessenten durch einen umfassenden Überblick über die aktuellen Regelungen bei Rettungsschirmen, Förderprogrammen und Corona-Schutzvorschriften auf Bundes- und Landesebene, über öffentliche Liquiditätshilfen, öffentliche Tilgungsstundungen und die Corona-spezifischen Angebote der BFS und der BFS Service GmbH. Damit informiert das Corona-Helpdesk gezielt über alle Möglichkeiten zur Bewältigung von finanziellen Belastungen durch die Pandemie.
Beteiligung am Start-up mitunsleben

In den nächsten Jahren wird die BFS ihre strategischen Kooperationen mit Start-ups in der Sozial- und Finanzwirtschaft stärken. Im Fokus steht die gemeinsame Entwicklung von digitalen Produkten und Dienstleistungen für Kunden der Bank. Im ersten Schritt ging die Bank im April 2020 eine strategische Beteiligung an dem Start-up mitunsleben GmbH ein. Die mitunsleben GmbH wurde als Betreiber der ersten digitalen Pflegeplattform mitpflegeleben.de Ende 2018 von Trägern und Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege gegründet. Ziel des Unternehmens ist es, digitale Lösungen und Plattformen für die Branche zu entwickeln und damit als digitaler Brückenbauer für eine lebenswerte Zukunft zu agieren. Die Beteiligung der BFS erfolgte im Rahmen der zweiten Finanzierungsrunde des Start-ups.
Mai / Juni / November / Dezember
Traineeprogramm der Spezialbanken

Um durch Nachwuchsförderung gegen den Fachkräftemangel vorzugehen, haben die sechs Spezialbanken Bank für Sozialwirtschaft, BIB – Bank im Bistum Essen, DKM Darlehnskasse Münster, Evangelische Bank, GLS Gemeinschaftsbank und PAX-Bank ein gemeinsames Traineeprogramm für Hochschulabsolvent*innen aufgelegt, das im Frühjahr 2020 erstmals gestartet ist. In den Geschäftsmodellen aller beteiligten Banken spielen der ethisch-soziale Ansatz und der Gedanke der Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Darauf bauen die Initiatoren die Fachkompetenzen des Nachwuchses von Anfang an auf und investieren so mit dem Programm in die eigene Zukunft. Die Trainees können Praktika in Partnerbanken oder Unternehmen der Sozialwirtschaft absolvieren und erhalten damit Einblicke in verschiedene Unternehmenskulturen.
Umfragen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie

In Kooperation mit den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Verein, dem bpa und der Universität zu Köln hat die Bank für Sozialwirtschaft im Frühsommer und zum Jahresende die beiden bundesweit größten Umfragen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das Sozial- und Gesundheitswesen durchgeführt. Schon die Ergebnisse der ersten Befragung zeigten eine große Unsicherheit der Träger hinsichtlich ihrer künftigen finanziellen Situation. Die rund 1.000 Teilnehmer*innen verzeichneten teilweise erhebliche Ertragsausfälle und sahen deren Kompensation durch die Schutzschirme als unzureichend an. Rund zwei Drittel rechneten mit einer Verringerung ihrer Liquidität, mehr als die Hälfte mit einer Finanzierungslücke. Unsicherheit bestand auch über Rückzahlungsverpflichtungen geleisteter Ausgleichszahlungen. Die Ergebnisse zeigten sich in der zweiten Umfrage, an der 1.400 Akteure teilnahmen, verfestigt.
Oktober / November / Dezember
Digitale Besuchererfassung für Pflegeeinrichtungen und Kliniken

Die Webanwendungen „recover care“ und „recover health“ bieten Pflegeeinrichtungen bzw. Krankenhäusern eine innovative Lösung zur digitalen Erfassung der Kontaktdaten von Besucher*innen und damit zur Erfüllung der Corona-Vorgaben. Der Scan eines QR-Codes sowie eine datenschutzkonforme Verschlüsselung und Speicherung der Kontaktdaten der Besucher*innen reduzieren den Aufwand für die Einrichtungen erheblich. Die „recover“-Anwendungen wurden in Kooperation mit der Kölner Agentur railslove realisiert. Auch die Bank und die BFS Service GmbH nutzen „recover“ zur Besuchererfassung.
Hauptversammlung 2020

Am 3. November 2020 fand erstmals in der Geschichte der Bank für Sozialwirtschaft AG die Hauptversammlung in virtueller Form statt. Prof. Dr. Harald Schmitz erläuterte die Maßnahmen, mit denen die Bank ihre Kunden während der Corona-Pandemie unterstützt hat, und berichtete, warum die Geschäftsentwicklung bis zum 30. September 2020 trotz des durch die Pandemie verfestigten Niedrigzinsumfelds zufriedenstellend verlaufen ist. Die Strategie der Bank und ihr Selbstverständnis als sozial wirksame Bank haben in der Krise ihre Zukunftsfestigkeit bewiesen. Aufgrund ihrer soliden Geschäftsperspektiven konnte die BFS aus dem Bilanzgewinn 2019 eine Dividende in Höhe von insgesamt rund 7 Millionen Euro (10,00 Euro pro Stückaktie) ausschütten. 18 Millionen Euro wurden den Gewinnrücklagen zugeführt. Damit wurde zur Vorsorge für pandemiebedingte Belastungen ein um 3,5 Mio. Euro höherer Gewinnanteil thesauriert als beim Jahresabschluss 2019 geplant.
Erneut FNG-Siegel für alle BFS-Nachhaltigkeitsfonds

„Im Bereich institutionelle Glaubwürdigkeit zeigt die Bank für Sozialwirtschaft AG, dass Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie verankert ist“, heißt es im Auditbericht des FNG-Siegels für 2021. Ende November 2020 haben die drei Nachhaltigkeitsfonds der Bank für Sozialwirtschaft erneut das Siegel des Forums für nachhaltige Geldanlage (FNG) erhalten und wurden damit für eine besonders anspruchsvolle und umfassende Nachhaltigkeitsstrategie ausgezeichnet. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Green Bonds bekam zum vierten Mal in Folge die höchste Auszeichnung – das FNG-Siegel mit drei Sternen. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Ertrag konnte sich gegenüber dem Vorjahr von einem auf zwei Sterne steigern. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Aktien wurde erneut mit einem Stern ausgezeichnet.
Schnelle Kreditgewährung durch Kooperation mit VR Smart Finanz
Im Bereich des standardisierten Kleinkreditgeschäfts bietet die Bank für Sozialwirtschaft ihren Kundinnen und Kunden seit Dezember ein digitales Kreditantragsverfahren über „VR Smart Online“ an. Dazu hat die BFS eine Kooperation mit VR Smart Finanz geschlossen, einem anerkannten Finanzierungspartner aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Das Leistungsspektrum umfasst schnelle, attraktive und flexible Liquiditätslösungen für Kredit, Mietkauf und Leasing. Das digitale Antragstool „VR Smart Online“ ermöglicht Finanzierungsentscheidungen in Echtzeit und bietet flexible Optionen bei der Ausgestaltung der Darlehen. Es eignet sich für Betriebsmittelkredite bis 100.000 Euro („VR Smart flexibel“) und für Objektfinanzierungen bis 250.000 Euro („VR Smart express“).