2021
Highlights
Februar
Beratung zur Immobilienstrategie

In der Sozialwirtschaft ist trotz eines oft großen Immobilienbestandes, der bis zu 70 % des Unternehmenskapitals bindet, ein professionelles Immobilienmanagement selten gegeben. Daher hat die BFS Service GmbH im Berichtsjahr ihre Beratung zur Immobilienstrategie wesentlich ausgebaut. Ziel ist es, dass gemeinnützige Unternehmen eine im Sinne ihrer Unternehmensstrategie optimale Beschaffung, Verwaltung, Nutzung und Vermarktung ihrer Immobilien vornehmen können. Dazu werden der Immobilienbestand, das Unternehmensumfeld sowie die Handlungsoptionen analysiert und ein Zielbild der Immobilienstrategie entwickelt. Ein konkreter Maßnahmenkatalog rundet die Beratung ab.
März
Digitale Strategieimpulse und Webinare

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Bank für Sozialwirtschaft AG und die BFS Service GmbH ihr Angebot an digitalen Veranstaltungen 2021 erheblich ausgeweitet haben. Insgesamt elf digitale Strategieimpulse und 44 Webinare zu unterschiedlichen Fragestellungen des Managements im Sozial- und Gesundheitswesen bot der BFS-Konzern seinen Kund*innen anstelle von Präsenzveranstaltungen an. Die Resonanz war so gut, dass BFS und BFS Service GmbH diese Formate in 2022 unabhängig von der Corona-Lage etablieren werden. Die Kund*innen schätzen vor allem die Möglichkeit, eine breite Themenpalette ohne Reiseaufwand wahrnehmen zu können. Insgesamt wurden wesentlich mehr Interessierte erreicht als mit den traditionellen Präsenzveranstaltungen.
Mai
Digitale Vermögensverwaltung für gemeinnützige Organisationen

Mit „GemeinwohlInvest“ startete die erste digitale Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger aus der Sozialwirtschaft. Sie wurde von der Bank für Sozialwirtschaft gemeinsam mit dem Fintech investify TECH entwickelt und richtet sich insbesondere an Stiftungen und gemeinnützige Organisationen, die ihr Vermögen wertorientiert, nachhaltig und richtlinienkonform anlegen möchten. Die Anlagestrategie berücksichtigt gezielt das Spannungsfeld zwischen Verpflichtung zum Werterhalt und Ausschüttung von Erträgen zur Zweckverwirklichung. Prozesse und Reportings sind auf die speziellen Bedürfnisse von ehrenamtlich tätigen Gremien ausgerichtet. Die Mindestanlage beträgt 100.000 Euro. „GemeinwohlInvest“ wurde von den Kund*innen sehr gut angenommen. Eine Weiterentwicklung des Angebots steht bereits auf der Agenda.
Juni
Hauptversammlung 2021

Am 8. Juni 2021 fand die Hauptversammlung 2021 der Bank für Sozialwirtschaft AG statt – Corona-bedingt zum zweiten Mal virtuell. Prof. Dr. Harald Schmitz berichtete den Aktionär*innen, dass die BFS und ihre Kund*innen bis zum 1. Quartal 2021 wesentlich besser durch die Pandemie gekommen sind, als zunächst erwartet worden war. Im Sozial- und Gesundheitswesen hätten vor allem die staatlichen Rettungsschirme die negativen wirtschaftlichen Corona-Auswirkungen zu einem großen Teil auffangen können. Die Bank verzeichnete trotz Pandemie u. a. eine hohe Kreditnachfrage. Strategisch liege der Fokus der BFS auf der Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells. Dabei gehe es um die Erschließung neuer Ertragspotenziale, Prozess- und Kostenoptimierung, aber ebenso um ein zukunftsfähiges Verständnis von Gemeinwohl und den sozialen Aspekt von Nachhaltigkeit. Aufgrund ihrer nachhaltig soliden Ertragsprognose konnte die BFS aus dem Bilanzgewinn 2020 eine Dividende in Höhe von insgesamt 6,63 Millionen Euro (9,50 Euro pro Stückaktie) ausschütten und ihr Eigenkapital um weitere 10 Mio. Euro stärken.
Juli
Vertriebsstruktur optimiert und Meeting Point in Frankfurt eröffnet

Zum 1. Juli hat die Bank für Sozialwirtschaft ihren ersten „Meeting Point“ am Fernbahnhof des Flughafens in Frankfurt am Main eröffnet. Die neuen Räumlichkeiten der BFS im Bürohaus „The Squaire“ können alle Kund*innen für Beratungsgespräche nutzen. Parallel dazu wurden die Geschäftsstellen Mainz und Kassel in Nordhessen zusammengelegt und die Geschäftsstellen Essen und Köln am Standort Köln zusammengeschlossen. Mit diesen Maßnahmen wurde die Optimierung der Vertriebsstruktur in der Regionaldirektion West umgesetzt. Im Rahmen des „Standortkonzepts Vertrieb 2023“ wird der Vertrieb bundesweit weiter transformiert werden. Die Nähe zu Kunden soll gestärkt und die persönliche Beratung zu einem Kundenerlebnis mit großem Mehrwert entwickelt werden. Vor dem Hintergrund der durch die Pandemie beschleunigten Etablierung hybrider Arbeitsmodelle bei unseren Kund*innen und Mitarbeiter*innen wird sich die Vertriebsstruktur perspektivisch verschlanken.
Projekt Migration des Kernbanksystems

Die Entscheidung zur Migration des Kernbanksystems von SAP auf das genossenschaftliche System „agree 21“ der Atruvia AG wurde im Frühjahr 2021 finalisiert; am 1. Juli 2021 startete das Migrationsprojekt im Rahmen einer virtuellen Kick-off-Veranstaltung mit mehr als 200 Teilnehmer*innen. Der Wechsel auf das neue System soll am 23. April 2023 erfolgen. Insgesamt gibt es sieben Teilprojekte mit umfangreichen Arbeitspaketen, die sehr viele Ressourcen binden. Ziel ist es, künftig so weit wie möglich die Standards von agree21 zu nutzen. Damit können zahlreiche Prozesse z. B. im Kreditgeschäft und im Zahlungsverkehr für Kund*innen und Mitarbeiter*innen schlanker und besser verzahnt ablaufen als zurzeit. Die Erfüllung von bankregulatorischen Vorgaben und die Digitalisierung von Standardprozessen werden mit diesem Schritt soweit wie möglich ausgelagert und so kosteneffizienter organisiert. Zugleich können Synergieeffekte genutzt werden, da auch die anderen Fachbanken im genossenschaftlichen Sektor „agree 21“ anwenden.
Neuer BFS-Report: Erfolgsfaktor Immobilienstrategie in der Sozialwirtschaft

Der neue BFS-Report „Erfolgsfaktor Immobilienstrategie in der Sozialwirtschaft“ zeigt die Bedeutung eines betrieblichen Immobilienmanagements und einer fundierten Immobilienstrategie für den Erfolg von Sozialunternehmen. Sozialimmobilien sind zwar wesentliche Betriebsmittel für die Geschäftstätigkeit vieler Sozialunternehmen; das Immobilienmanagement wird jedoch meist nicht als Bestandteil des Kerngeschäfts angesehen. Damit werden die Potenziale der Wertschöpfung aus Sozialimmobilien nicht genutzt. Der Report macht u. a. die Komplexität von strategischen Immobilienentscheidungen anhand zahlreicher Einflussfaktoren sichtbar, verdeutlicht die relevanten Rahmenbedingungen der Immobilienfinanzierung und leitet Handlungsimplikationen für Sozialunternehmen ab.
August
Unterstützung bei Hochwasserschäden

Von der Hochwasserkatastrophe in NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern im Juli 2021 waren auch Einrichtungen und Dienste der Sozial- und Gesundheitswirtschaft betroffen. Zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen durch Hochwasserschäden legte die BFS für ihre Kunden ein Sonderkreditprogramm mit einem Gesamtvolumen von 250 Mio. Euro auf. Bis zu zwei Monatsumsätze wurden als widerrufliche Kontokorrentkredite zinslos und bis zu zwei Jahren vergeben. Auf ihrer Website stellte die Bank einen Überblick über Soforthilfen für Sozialunternehmen bereit. Darüber hinaus berieten die Geschäftsstellen zu regionalen Förderkrediten für betroffene Einrichtungen und Dienste.
12. Wettbewerb Sozialkampagne

Unter dem Motto „Gutes sichtbar machen“ hat die Bank im August 2021 ihren 12. Wettbewerb Sozialkampagne ausgeschrieben. Er prämiert innovative Kommunikationskampagnen zu sozialen Themen und gesellschaftlichen Herausforderungen mit Preisen in Höhe von insgesamt 18.000 Euro. Mit der Auszeichnung von herausragenden Sozialkampagnen möchte die Bank dazu beitragen, dass engagierte Organisationen mehr Öffentlichkeit bekommen, mehr Unterstützung erhalten und Hilfsangebote besser genutzt werden. Bis zum Einsendeschluss Ende November beteiligten sich rund 50 Vereine, Verbände, Unternehmen und Agenturen. Die Preisträger werden im Frühjahr 2022 im Rahmen einer digitalen Preisverleihung geehrt. Die zehn besten Kampagnen veröffentlicht die BFS auf ihrer Website.
Oktober
Online-Banking löst BFS-Net.Banking ab

Nach umfassender Vorbereitung löste am 18. Oktober 2021 das neue Online-Banking das bisherige BFS-Net.Banking ab. Das neue System bietet eine komfortable Steuerung des Zahlungsverkehrs über ein integriertes Dashboard, zahlreiche individuelle Einstellungsmöglichkeiten, vielseitige Import- und Exportfunktionen für die Datenübertragung und höchste Sicherheitsstandards. Nahezu alle Daten wurden aus dem alten in das neue System transferiert, hinterlegte Zahlungsvorlagen, Bankverbindungen etc. automatisch übernommen. Auch alle Berechtigungen für Kontozugriffe und Auftragsarten behielten ihre Gültigkeit. Damit änderte sich für die Kunden lediglich die Benutzeroberfläche, die nun mit modernen und individuell konfigurierbaren Widgets aufwartet und einen deutlich erweiterten Funktionsumfang hat. Dank des sehr engagierten Support-Teams der Bank, das unter anderem zahlreiche Kund*innen in Webinaren im Umgang mit dem neuen System schulte, verlief der Übergang zum neuen Online-Banking weitgehend reibungslos.
November
BFS-Längsschnittstudie zeigt Corona-Belastung des Sozial- und Gesundheitswesens

Im Rahmen von insgesamt vier Umfragen haben die BFS, die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und die Universität zu Köln in den Jahren 2020 und 2021 die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Sozial- und Gesundheitswesen untersucht. Die bundesweit größte Längsschnittstudie zeigt die anhaltende Belastung der Branche z. B. durch Auslastungsrückgänge. Sie zeigt aber zugleich, wie sehr die Rettungsschirme und Schutzpakete des Bundes und der Länder, insbesondere die Leistungen aus dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz, dazu beigetragen haben, dass die Träger der sozialen Infrastruktur in der Krise sicher weiterarbeiten konnten. Finanzierungslücken wurden geschlossen, Liquiditätsengpässe behoben, so das Fazit. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, wie wichtig angesichts der wieder erstarkten Pandemie die im November beschlossene Fortführung der Rettungsschirme für die Planungssicherheit in den einzelnen Branchen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft ist.
Erneut FNG-Siegel für alle BFS-Nachhaltigkeitsfonds

Ende November 2021 haben die drei Nachhaltigkeitsfonds der Bank für Sozialwirtschaft erneut das Siegel des Forums für nachhaltige Geldanlage (FNG) erhalten und wurden damit für eine besonders anspruchsvolle und umfassende Nachhaltigkeitsstrategie ausgezeichnet. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Green Bonds bekam zum fünften Mal in Folge die höchste Auszeichnung – das FNG-Siegel mit drei Sternen. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Ertrag erhielt erneut zwei Sterne. Der BFS Nachhaltigkeitsfonds Aktien behielt seine Auszeichnung mit einem Stern.